Ukrainische Geschichte im Abriss
Zentrum der Kiever Rus’: mittlerer Dnjepr
Herkunft des Namens strittig: normanischer oder lokaler Ursprung
Für lokalen Ursprung: Ibn Chordadbeh 860: „Buch d. Reisen und Länder“:
Rusy, ein Stamm der Slawen
Bis 7.Jh v.Chr. Kimerier, dann bis 2.Jh.n.Ch. Skythen, ab 2.Jh.n.Ch. Anten
7. Jahrhundert
Gründung Kiews von Kyj, Angehöriger der Chorwaten, zählte zum Poljaner Bund
Beginn der Geschichte der Kiewer Rus’
Nachfolger beschlossen das Herrschaftsgebiet zu erweitern
Kiewer Staat als Zusammenschluß von Stämmen unabhängiger Fürsten,
Kiew Tribut verpflichtet, Feudalreich
Mitte 9. Jahrhundert
Osteuropa: 3 große Einheiten ostslawischer Stämme
Kyjawien = Kiewer Rus’, Reich Askolds (letzter Kyjawer auf Kiewer Thron)
Slawien; Arsanien
Die Jahre 860
Sieg gg. Griechen, Askold beschließt Christentum einzuführen
Einrichtung einer Metropolie, Bau von Kirchen
Die Jahre 870
interne Streitigkeiten um den Thron von Ladoga, Hauptstadt von Slawien
König Rurik (Normanne) wird gerufen, der nach und nach die Macht
übernimmt
Das Jahr 882
Staatsstreich: Waräger Igor wird nach außen hin Herrscher der
vereinten Rus’
Minderjährig, Oleg wird Regent
Askold wird ermordet
Oleg war Heide: antichristliche Politik, +
Das Jahr 912
Innenpolitische Probleme
(Unterwerfung der Stämme die Kiew den Rücken gekehrt hatten)
Beziehungen zu Byzanz brechen fast zusammen
Das Jahr 945
+Igor, Olga übernimmt Herrschaft
Reformen, Niederschlagung von Aufständen, aktive Außenpolitik
Kontakte nach Konstantinopel, zum Heiligen Stuhl und zum
Hl. Röm. Reich Dt. Nation
Das Jahr 964
+Olga, Swjatoslaw (kriegerischer Fürst), Vernichtung des Chazarischen
Kanats
teilt Staat unter seinen drei Söhnen auf
Jaropolk Kiew, Wolodymyr Novgorod, Oleg Owruc
Das Jahr 972
Jaropolk Beziehungen zu Westeuropa
973 Gesandte zum Reichstag nach Quedlinsburg (Otto I.)
979 Gesandtschaft von Papst Benedikt VII nach Kiew
vereinigt Kiew mit Nowgorod
Nowgorod Zentrum der nördl. Rus’ (slaw. und finnische Stämme)
Kiew Zentrum der südlichen Rus’
Die Jahre 980
Wolodymyr (Der Hl. Wolodymyr I. Der Große)
Alleinherrscher eines riesigen Staatsgebildes
Warägische Gefolgschaft wird durch ukrainische Gefolgschaft nach und
nach ersetzt
Reformen zur Stärkung der großfürstlichen Macht
Verwaltungsprogramm (Aufhebung d. Stammesfürstentümer, neue,
verwaltungsgemäße Aufteilung der Länder, Werden mit seinen Söhnen
besetzt)
Heeresreform ( Abschaffung der Stammesverbände)
Einführung des byzantinischen Rechts
Das Jahr 988
Vermählung mit der griechischen Prinzessin Anna
Taufe von sich und seinem Volk
Die Jahre 1015- 1045
Jaroslav der Weise
Blütezeit des Kiewer Reiches, dann Aufteilung unter seinen 3
Söhnen
Zwischen dem Tod Jaroslavs, der die Vereinigung des riesigen Kiewer Reiches vollendet hat und dem Tod des letzten einflussreichen Patriarchen unter den Fürsten, sein Urenkel Rostyslaw I. (1167) war der Zeitraum der Zersplitterung in mehrere separate Länder
Zerfall durch Aufteilung und Fehden, großes Staatsgebiet mit vielen Völkern
Verfall der großfürstlichen Gewalt, Volksversammlungen gewinnen an Gewicht
Mongoleneinfälle
Ab Mitte 12. Jahrhunderts
Entstehung eines zweiten Großfürstentums im Nordosten des Reiches (Gebiete um Rostow und Susdal) parallel zum Kiewer unter Jurij Dowhorukij
Auch ethnische Unterschiede zu Kiew: Völker hauptsächlich finnougrischer Abstammung
Ethnische Entwicklung der Rus’: Anten – Anfänge 6.-7.Jh.- Kiewer Rus’ 9.-13-Jh.
1. Hälfte des 11. Jahrhundert
zweigte sich die belarus’ische ethnische Gruppe ab
Gebiet von Poloz’k, Smolens’k
Ab Mitte des 12. Jahrhundert
nahm russische Gruppe Konturen an (Kerngebiete Susdal
und Rostow)
Das Jahr 1187
1. mal ethnische Bezeichnung Ukrajina in der Chronik von Ipatij
ethn. Bezugsgebiet gesamte südl. Rus’, Umkreis der heutigen Ukraine
2. Hälfte des 12.Jahrhundert
bilden sich 3 in sich einheitl. Machtzentren aus, die sich auf ethn. Gruppen stützen
ukrainische Rus’ im Süden, belarus’ische Rus’ im Nordwesten, russische Rus’ im Nordosten
Besonderheit an der Konsolidierung der südlichen Rus’:
2 Zentren: Wolhynien im Westen; Tschernihiv im Osten
Die Jahre 1240
1.Ukrainisches Königreich unter Danylo
Fürst von Wolhynien nimmt Kiew einGroßfürst der Rus’
Unter seiner Herrschaft befinden sich alle ukrainische Länder
Das Jahr 1253
Krönung von päpstlichen Gesandten zum König der Rus’
Die Jahre 1340
stirbt der letzte männliche Erbe nach Kämpfen
Halyč und Cholm fallen an Polen, Wolhynien, Podlachien, wesentlicher Teil des
Dniprogebiets an Litauen, Karpatengebiet an Ungarn, Bukowina an Moldawien,
Gebiet um Siwers’k an Moskowien
Das Jahr 1362
Olgerd (Litauen) bestellt Sohn Wolodymyr zum Fürst von Kiew
überlässt Regierungsmacht d. Gebiete d. ehem. Kiewer Rus’, gewisse
Autonomie
2.Ukrainisches Königreich
Das Jahr 1385
Personalunion von Polen und Litauen (lit. Fürst heiratet polnische
Königin Jadwiga)
Großfürstentum Litauen bleibt bestehen
Ukrainer geraten immer mehr unter polnischen Einfluß
Mitte des 15. Jahrhundert
Süden: mächtiges Reich: Kanat der Krimtataren
Großfürstentum Moskau konsolidiert sich
Beginnt unter Iwan III das Sammeln der Länder der Rus’
Das Jahr 1569
Realunion Litauen und Polen
ukr. Länder werden aus dem Großfürstentum Lit. ausgegliedert u. direkt
Polen unterstellt
Unterdrückung der orthodoxen, ostlawischen
= ukrainische + belarus’ische Bevölkerung
Träger der ukrainischen Staatlichkeit: Kosakentum (kolonisierten südl. Steppengebiete)
nationaler Befreiungskampf, Verteidiger der Orthodoxie
Das Jahr 1596
Kirchenunion von Brest (Volk mehrheitlich dagegen)
Das Jahr 1638
1.große Erhebung von Polen niedergeschlagen
poln. Druck verstärkt sich erheblich
Das Jahr 1648
Bohdan Chmelnyckyj wird Hetman in der Zaporožer Sič
großer Volksaufstand gg. Polnischen Adel
Sieg d. Kosaken und der ukrainischen Elite ; Autonomie ;
Hetmanat
Das Jahr 1654
Vertrag von Perejaslav mit Zar Aleksej von Moskau
Kosaken schwören Zar den Treueeid
sehen dies als Militärkonvention an, die die Selbsständigkeit wahrt
Ukrainer: Einzige Verbindung mit Moskau ist der Zar
militärische und politische Allianz zweier unabhängiger Staaten
Russen : Engliederung des Hetmanats ins Moskauer Reich
Seither ist die ukrainische Geschichte eng mit der russischen Verbunden
Streit in der Historiographie!
Die Jahre 1663-64
polnisch-russischer Krieg
Das Jahr 1667
Waffenstillstand von St. Andrusow
Teilung der Ukraine entlang des Dnipro zwischen Polen und Russland
Ukraine verliert vollkommen ihre Autonomie
Eine Staatsbildung des Kosaken- Hetmanats war nicht möglich, da die Großmächte ihren Kampf um die Vorherrschaft in Osteuropa auf dem Rücken der Ukraine austrugen
Um 1700 Hetmanat
weitgehende Autonomie, beschränkte Souveränität,
durch Treueeid an Zar gebunden
Zaporožer Sič unter russischer Abhängigkeit, de facto unabhängig
Sloboda-Ukraine südwestl. Steppengrenzgebiet des Moskauer
Staates
Galizien . Westwolhynien starke Polonisierung
Rechtsufrige Ukraine unter Herrschaft Polens
Karpatenukraine in ungarische Verwaltung integriert
Bukowina Fürstentum Moldau
Das Jahr 1703
Hetman Mazepa (1687-1708) vereinigt beide Teile des Hetmanats
Das Jahr 1708
Karl XII, König von Schweden erklärt sich bereit als Protektor der
Ukraine zu dienen
„Die Ukraine zu beiden Seiten des Dnipro mit dem Saporoser Heer und
dem kleinrussischen Volk soll für alle Zeiten frei sein von jedweder
fremder Herrschaft.“
„Die Unversehrtheit ihrer Grenzen, die Unantastberkeit der Freiheit, der
der Gesetze, der Rechte und Vorrechte muß gewahrt werden, damit
die Ukraine in alle Ewigkeit und ohne Abbruch sich ihrer Rechte und
Unabhängigkeit erfreuen kann.“
Polyp Orlyk (Nachfolger Mazepas) erließ eine Verfassung für eine
unabhängige Ukraine
demokratisch – republikanische Struktur
Das Jahr 1709
Entscheidungsschlacht bei Poltava geht verloren
Russland verstärkt Kontrolle über das Hetmanat
Die Jahre 1760
Vasyl Kaprist führt Geheimverhandlungen in Berlin über preuß.
Protektorat über die Ukraine
Das Jahr 1772
Galizien und östl. Podolien fallen ans Habsburger Reich
Das Jahr 1775
Russische Truppen zerstören die Sič (Katharina die Große)
Ende der Geschichte der Zaporožer Kosaken
Das Jahr 1783
Annexion des Krimkhanats durch Russland, Kolonisierung
„Neurusslands“, (Südukraine)
Das Jahr 1793
nach der polnischen Teilung fällt die rechtsufrige Ukraine erstmals an
Russland
Bauern bleiben aber unter der Herrschaft des polnischen Adels
Ukraine wird Kolonie Russlands --> Russifizierung
Die Jahre 1830
Aufstand der Polen gegen Russland
Eigenständigkeit des Königreichs Polen wird aufgehoben
Das Jahr 1839
Unierte Kirche wird aufgehoben
Das Jahr 1861
Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland
Galizien:
Österreich gewährt der Unierten Kirche die von Polen verwehrte rechtliche Gleichstellung
einziger organisatorische Rückhalt der Ukrainer gegen den polnischen Druck
Grundlagen für ukrainischsprachiges Elementarschulwesen wird geschaffen
Die meisten ethnischen Gruppen Europas lebten im 18. Jh. In Vielvölkerreichen und wurden politisch und sozial von andersethnischen Eliten dominiert. Sie verfügen meist über keine lebendige Schriftsprache und Hochliteratur
nationale Bewegung setzte mit der Erweckung der Kultur ein
erst Ukrainer im Russischen Reich aus dem ehem. Hetmanat und der
Sloboda-Ukraine
Das Jahr 1789
Eneida, Ivan Kotljarews’kyj (Literatur)
Anfang des 19. Jahrhundert
Novellen von Hryhorij Kvitka-Osnovjanenko
Das Jahr 1805
Begründung der Universität Charkiv
zwar russische Universität aber 1.Zentrum des geistigen Aufschwungs
in der Ukraine
Anfang der 30er
Das Jahr 1834
Begründung der Universität Kiev, Verlagerung des geistigen
Schwerpunkts hierher
Das Jahr 1840
Kobzar, Taras Ševčenko (Literatur)
Das Jahr 1845
„Vermächtnis“, Taras Ševčenko: Aufruf zur Revolte
Das Jahr 1848
Revolution in West – und Mitteleuropa
Aufhebung der Leibeigenschaft
Träger der kulturellen Erweckungsbewegung in Galizien ist der griech.
kath. Klerus
Wien versucht Ruthenen gegen Polen auszuspielen
Im Mai 1848
„Hauptrat der Ruthenen“ in Lemberg ,
Vorsitz Bischof Hryhorij Jachymovyč
erstmals erscheinen ukrainische Zeitungen
an der Universität Lemberg wird ein Lehrstuhl für ukrainische
Sprache eingerichtet
im österreichischen Parlament nehmen ukrainische Abgeordnete Einsitz
Einführung des Ukrainischen in allen Schulstufen
dynamische Phase dauerte aber nur 277 Tage
Die Jahre 1860
Reform: absolutistischer Staat wird in einen Verfassungsstaat
umgewandelt
Ukrainer Galiziens erhalten polit. Gleichberechtigung mit anderen
Nationalitäten
Bis Ende des 19. Jahrhundert
Bildung verschiedener Parteien
Das Jahr 1895
Julijan Bačyns’kyj fordert eine unabhängige Ukraine
Das Jahr 1900
Metropolit Šeptyc’kyj unterstützt Forderungen nach eigener ukrainischer
Universität
Das Jahr 1913
Aufstellung der Sič-Schützen
Obwohl die Ruthenen Galiziens bis 1914 unter politischer, sozialer und kultureller Vorherrschaft der Polen blieben, verfügten sie nun über bürgerliche Grundrechte, gewisse politische Partizipation und sprachlich-kulturelle Entwicklungsmöglichkeiten.
Zu Beginn 20. Jahrhundert
Ukrainische Nationalbewegung ist zu einer Massenbewegung geworden
Seit 1870
Steinkohlelager im Donezbecken werden vermehrt ausgebeutet
1870 43% der Kohle in Gesamtrussland mit Polen
1900 68% --„—
1900 54% Eisen und Stahl –„—
wichtiges Zentrum des Bergbaus und der Schwerindustrie im
Russischen Reich
in allen großen Städten der Ukraine stellten Nichtukrainer die Mehrheit
Die Modernisierung der Ukraine hemmte die Nationalbewegung
(Assimilation)
Das Jahr 1863
rigorose sprachliche Russifizierungspolitik
eine mgl. Abspaltung der Ukraine mit seinem strategisch und
wirtschaftlich wichtigem Gebiet drohte die russische Nation
entscheidend zu schwächen
Das Jahr 1876
Verbot ukrainischsprachiger Theateraufführungen, Druck von Schriften
und Liedern
Das Jahr 1905
Revolution in Russland
Wiedererstehen des ukrainischen Buch- und Pressedrucks
Bildung der ukrainischen wissenschaftlichen Gesellschaft in Kiew
Das Jahr 1907
zarische Politik nimmt Zugeständnisse zurück
Das Jahr 1914
Ausbruch des 1. Weltkrieges
Ukrainer geraten zwischen das Feuer der Großmächte
Repressionen von allen Seiten
Das Jahr 1917 im Februar
Revolution in Russland: Zar dankt ab
Am 06. April 1917
Bildung des Zentralrats, Vorsitzender Mychajlo Hruschews’kyj
(bürgerlich)
Am 10. Juni 1917
Zentralrada erklärt die Autonomie der Ukraine
Provisorische Regierung Russlands erkannte Zentralrada als
Vertretung der ukr. Nation an, unter Vorbehalt Zurückstellung
aller Fragen nationaler, politischer und wirtschaftlicher Art bis zur
Einberufung einer konstituierenden Versammlung
Am 07. November 1917
Ukrainische Volksrepublik als Teil einer russischen Föderation
Am 12. Januar 1918
Unabhängigkeitserklärung
Am 26. Januar 1918
Bolschewiki erobern Kiew
Am 27. Janaur 1918
Mittelmächte schließen Separatfrieden mit Rada und erkennen
Unabhängigkeit an
Am 03. März 1918
Frieden von Brest-Litovsk: Russ. Sowjetrep. muß Unabhängigkeit
anerkennen
Am 29. April 1918
Absetzung d. Rada, Einsetzung der Regierung Skoropads’kyj von
Deutschland
Am 14. Dezember 1918
Direktorium unter Volodymyr Vynnyčenko übernimmt Macht
Am 13. November 1918
Proklamation der Westukrainischen Volksrepublik in Lemberg
Am 22. Janaur 1919
Vereinigung beider ukrainischen Staaten
Im Februar 1919
Symon Petlura wird führende Persönlichkeit im Direktorium
Im Jahr 1921
Gründung der Ukrainisch Autokephalen Orthodoxen Kirche (UAOK)
Am 18. März 1921
Aufteilung der Ukraine zwischen Sowjetrußland und Polen
Das Jahr 1926
S.Petljura wird von Samuel Schwartzbard in Paris ermordet
Gründe für das Scheitern der Nationenbildung:
- ukrainische Nationsbildung war im russischen Reich wenig
fortgeschritten
- Ukraine war im Brennpunkt des russischen Bürgerkriegs
- Alleine auf sich gestellt war die Ukraine zu schwach
Entwicklung in Rumänien
Seit dem Jahre 1924
„Rumänen, die ihre Muttersprache vergessen haben“
Bis 1927
Schulen in der Bukowina sind rumänisisert
Verbot ukrainischer Zeitungen und Organisationen
Rumänisierung der Orthodoxen Kirche
Entwicklung in der Tschechoslowakei
Gewisse Autonomie der Karpatenukraine
Im Oktober 1938
Ausrufung der Autonomie in Transkarpatien nach Zerschlagung der
ČSR durch das Deutsche Reich
Im März 1939
Unabhängigkeitserklärung
Besetzung durch ungarische Truppen
Entwicklung in Polen
Das Jahr 1921
Anschlag auf Staatschef Pilsudski durch „ukrainische militärische
Organisation“ unter Jevhen Konovalec scheitert
Ab dem Jahre 1923
Politik der Polonisierung (Galizien, westl. Wolhynien)
13,9% der Bevölkerung Polens = Ukrainer
Ab dem Jahre 1924
ukrainischsprachiges Schulwesen wird stark behindert
Abschaffung aller ukrainischen Lehrstühle an der Universität Lemberg
Gezielte Boden- und Siedlungspolitik gegen ukrainische Übermacht
im Osten
Das Jahr 1929
Gründung der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) in Wien
unter Konovalec
Ab dem Jahre 1930
Anschläge auf polnische Einrichtungen, Beamte und Gutsbesitzer
Das Jahr 1934
Polen kündigt Minderheitenschutzvertrag
regionale Führer der OUN werden verhaftet, zu langen
Gefängnisstrafen verurteilt
Gebrauch des Polnischen im Gottesdienst wird erzwungen
KZ Bereza Kartuska, Chodzen
Das Jahr 1938
Zerstörung orthodoxer Kirchen in Cholm und Podlachien
Entwicklung in der Sowjetunion
Das Jahr 1921
Hungersnot: Hunderttausende Tote in der Ukraine
Das Jahr 1922
Vereinigung mit Russland, Weißrußland, Transkaukasische Gebiete zur
UdSSR
In den 20er Jahren
Förderung nationaler Sprachen, „liberale Kulturpolitik“ als
Aushängeschild für das Ausland und die Ukrainer in Polen
Unterrichtung in der Muttersprache
nationale Minderheiten hatten die Sprache der Republik zu lernen, in
der sie lebten
Ukrainisch als Schrift – und Amtssprache offiziell anerkannt
92% der Ukraine-Deutschen besuchten 1929 eine deutschsprachige
Grundschule
Das Jahr 1930
Auflösung der UAOK
In den 30er Jahren
Industrialisierung, Zwangskollektivierung, Säuberungen
Liquidierung von 200 000 Kulaken-Höfe, Deportation Hunderttausender,
Erschießungen
Die Jahre 1932/33
Holodomor: Genozid an den Ukrainern, 4-10 Mio Ukrainer sterben
Die Jahre 1937/38
Säuberungen erreichen Höhepunkt
Im März 1938
russische Sprache wird Pflichtfach
Das Jahr 1938
Jevhen Konovalec wird in Rotterdam durch eine Sprengfalle ermordet.
Das Jahr 1940
Spaltung der OUN
aus Emigranten bestehende Gruppe unter Oberst Andrij Melnik
(gemäßigt)
Fraktion unter Stepan Bandera mit Basis in Galizien
Im Jahre 1940
Alle überwiegend von Ukrainern bewohnten Gebiete sind in USR
eingegliedert (Karpat)
einzige antisowjetische Kraft im Untergrund ist die OUN
Im Juni 1941
Barbarossa, Ukr. Verbände Nachtigal+Roland marschieren mit der
Wehrmacht ein
ObLt.Dr.Alfred Herzner, ObLt. Theodor Oberländer,
Roman Šuchevyč, Major Jevhen Pobihuszczy
Tausende politische Gefangene werden vom NKWD ermordet
alles was zurückgelassen werden musste wurde zerstört
Am 30. Juni 1941
OUN B proklamiert in Lemberg einen souveränen ukrainischen Staat
unter Stetz’ko wird eine ukrainische Verwaltung eingerichtet
hielt Anfangs Bevölkerung zur Zusammenarbeit mit Deutschland an
Im Juli 1941
OUN-Führung wird verhaftet (S.Bandera kommt ins KZ
Sachsenhausen)
Wesentlicher Teil des Territoriums kommt zum Reich
Galizien fällt unter das Generalgouvernement
Einrichtung eines speziellen Ministeriums für die Ostländer, Alfred
Rosenberg
Reichskommissariat Ukraine, Sitz in Riwne, Reichskommissar Koch
Verschleppung Jugendlicher zur Zwangsarbeit
Es gab keine Hoffnung mehr mit Besatzungsmacht zum Einvernehmen
zu kommen
Anhänger Melnyks verbleiben der Hoffnung, dass am Ende des Krieges
alles richtig gestellt würde.
Anhänger Banderas gehen zum bewaffneten Widerstand über
gegen Deutschland und die Sowjetunion
Das Jahr 1942
Gründung der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) in
der nordwestlichen Ukraine
Gegner Nr.1 kommunistische Partisanen und Rote Armee
Gegner Nr.2 Polen
Gegner Nr.3 Deutschland
Das Jahr 1943
14. SS Grenadierdivision = SS Division Galizien
aus ihr geht Ende des Krieges 1. Division UNA unter General Paul
Schandruck hervor
Bis Okt. 1944
alle von Ukrainern bewohnte Gebiete unter sowjetischer
Herrschaft
nur 19% der Industrieanlagen der Ukraine waren noch intakt
Das Jahr 1945
die Grenzen der Ukraine werden gezogen
Westgalizien, Podlachien, Westwolhynien kommen an Polen
Presov – Gebiet an die ČSSR, Südbukowina an Rumänien
Die Jahre 44-46
ethnische Säuberungen
Die Jahre 46-49
Deportation mehrerer 100 000 Westukrainer nach Sibirien
Verfolgung der Griechisch – Katholischen Kirche
Das Jahr 1947
„Operation Weichsel“ der polnischen Armee
Deportation von 150 000 -200 000 Ukrainer in andere Gebiete Polens
nachdem in den Jahren 44-46 bereits 500 000 umgesiedelt wurden
Das Jahr 1949
Zwangsvereinigung aller Ukrainer mit der russisch orthodoxen Kirche
Die Jahre 47-51
Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Säuberungen
Das Jahr 1950
Kommandeur der UPA Roman Šuchevyč fällt
UPA kann bis Mitte der 50er Jahre Guerillakrieg fortsetzen
Das Jahr 1953
+ Stalin
Einführung der Regel, dass Parteichef der Ukraine Ukrainer sein muß
Das Jahr 1954
300 Jahr Feier zur Vereinigung der Ukraine mit Russland
Propagandaziel: Vereinigung aller Nationalitäten zu einer
einheitlichen Masse
Ukraine in ewiger Freundschaft mit dem älteren
Bruder verbunden
Nur die historischen Thesen des ZK sind zugelassen
Reg.Bezirk Krim wird aus der Russ. Föderation aus- und in die Ukraine
eingegliedert
71% Russen, 22% Ukrainer
Der 23. Mai 1954
Wasyl Kyk, letzter Kommandeur der UPA wird ergriffen
Das Jahr 1957
Chruschtschow Alleinherrscher
Das Jahr 1959
Schulreform: Russen brauchen nicht mehr ukrainisch zu können,
Ukrainer aber russisch
Der 15. Oktober 1959
Stepan Bandera wird in München vom KGB ermordet (Bogdan
Staschinsky)
Der 12. April 1960
Maria Paltschak führt den letzten Untergrundkampf der UPA
Die Jahre 1959 - 1961
nachstalinistische Säuberungswelle
Das Jahr 1964
Staatsstreich: Breschnew folgt Chruschtschow
Ab dem Jahre 1965
Dissidentenbewegung : ukrainische Opposition
national-kulturelle Forderung bis hin zur Eigenstaatlichkeit
Die Jahre 1965 und 1968
Verfolgungswellen: Intellektuelle, Schriftsteller, ehem. OUN UPA,
griechisch-katholische Kirche
Das Jahr 1972
größte Verfolgungswelle seit Stalin, Intellektuelle, Wissenschaftler,
Historiker, Literaten
Verarmung des geistigen Lebens und der Kultur in der Ukraine
Verstärkung der Russifizierung
Das Jahr 1979
Einführung des obligatorischen Russischunterrichts in den Vorschulen
ständige sprachliche Russifizierung
Das Jahr 1982
+ Breschnew, es folgen Andropow und dann Tschernenko
Das Jahr 1985
Michail Gorbatschow
Glasnost, Perestrojka Meinungsvielfalt und Umbau
im Vordergrund stand die Reformierung der maroden Wirtschaft
Zerstörung des Sowjetsystems
Unabhängigkeitsbewegungen führten zum Zusammenbruch der
Sowjetunion
Das Jahr 1986
Reaktorunglück in Tschernobyl
Das Jahr 1989
Streik der Bergleute im Donez – Becken
Wiederzulassung der Ukrainisch Katholischen Kirche
Massendemonstrationen in Galizien
Der September 1989
Zusammenschluß oppositioneller Bewegungen zur
„Volksbewegung der Ukraine für die Perestrojka“ (Ruch)
Das Jahr 1990
Menschenkette zwischen Kiew und Lemberg zur Erinnerung an die
Vereinigung 1919
blau-gelbe Fahnen und andere nat. Symbole tauchen vermehrt in der
Öffentlichkeit auf
Ukrainisch wird zur Staatssprache erklärt
Der 16. Juli 1990
Oberste Rat der Ukraine erklärt die Souveränität der
Ukrainischen SSR
19. November 1990
Russische und Ukrainische Republik anerkennen gegenseitige
Grenzen
Der August 1991
Der Putsch in Moskau scheitert
Der 24. August 1991
Unabhängigkeitserklärung
Der 01. Dezember 1991
90% bestätigen Unabhängigkeit in
einer Volksabstimmung
Der 05. Dezember 1991
Ukrainische Parlament beschließt den Vertrag von 1922 über die
Bildung der UdSSR zu kündigen
1.Präsident: Leonid Krawtschuk
Der 02. Dezember 1991
Illja Obereschen tritt aus dem Untergrund der UPA heraus
Das Jahr 1994
Leonid Kutschma
Ende 2004
Orangene Revolution
Viktor Juschtschenko wird Präsident
Präsidiales System wird in parlamentarische Republik umgewandelt
von Kutschma und Janukowitsch iniziiert