Merkmale des russischen Volkscharakters
02.02.2015
Die jüngsten Ereignisse wie der Sturz der Regierung in der Ukraine, die Ablehnung dessen der Krim und ihre Entscheidung sich der Russischen Föderation anzuschließen, die anschließende militärische Kampagne gegen die Zivilbevölkerung im Osten der Ukraine, die westlichen Sanktionen gegen Russland, und in jüngerer Zeit der Angriff auf den Rubel. All das hat in der russischen Gesellschaft eine gewisse Phasenverschiebung verursacht, die der Westen, sehr falsch versteht, wenn er es überhaupt versteht. Dieses Missverständnis bedeutet für Europa ein gravierender Nachteil im Hinblick auf seine Fähigkeit, über das Ende der Krise zu verhandeln.
Und wenn man vor diesen Ereignissen dazu neigte Russland als "noch ein anderes europäisches Land" zu betrachten, so erinnert man sich jetzt , dass Russland eine andere Zivilisation mit anderen zivilisatorischen Wurzeln ist (byzantinisch, nicht römisch), die ein oder zwei Mal pro Jahrhundert Objekt des organisierten Versuches des Westens war es zu zerstören. So wurde es von Schweden, Polen, Frankreich, Deutschland, oder von Unionen dieser Länder angegriffen. Dies hat einen besonderen Einfluss auf den russischen Charakter, dessen falsches Verständnis ganz Europa und sogar die ganze Welt in die Katastrophe führen kann.
Wenn Sie denken, dass Byzanz auf Russland nur leichten kulturellen Einfluss hatte, dann irren Sie sich: sein Einfluss war tatsächlich entscheidend. Es begann mit der Ankunft des Christentums. Zuerst über die Krim (die Wiege des Christentums der Rus‘), und dann durch die Hauptstadt der Rus‘ Kyiv (Kiew, jetzige Hauptstadt der Ukraine). Dies erlaubte Russland "eine tausendjährige kulturelle Entwicklung“ zu überspringen. Dieser Effekt wird durch die undurchsichtige und schwerfällige Bürokratie des russischen Staatsapparates gekennzeichnet, die für den Westen irritierend ist, zusammen mit vielen anderen Dingen, der doch die Transparenz so liebt- vor allem bei anderen. Russen bezeichnen Moskau gerne als das Dritte Rom, nach dem echten Rom und Konstantinopel. Und das ist nicht ganz unvernünftig. Aber dies bedeutet nicht, dass die russische Zivilisation lediglich eine Ableitung ist. Ja, sie war in der Lage, das gesamte klassische Erbe zu absorbieren, wodurch sie in erster Linie durch das "Prisma Osten" sah. Aber die riesige nördliche Fläche verwandelte dieses Erbe in etwas radikal anderes.
Dies ist ein sehr komplexes Thema, so dass wir uns auf vier Faktoren, die für das Verständnis der heutigen Transformation grundlegend sind, konzentrieren.
1. Reaktion auf Angriffe
Die westlichen Staaten entstanden unter der Rahmenbedingung begrenzter Ressourcen und dem unerbittlichen Druck der Bevölkerung, was weitgehend bestimmt, wie diese Staaten reagieren, und wurden so
Ziel von Angriffen. In Zeiten, in denen die Zentralregierung schwach war, wurden Auseinandersetzungen blutig gelöst. Und auch nur der geringste Stich eines ehemaligen Freundes machte ihn sofort zu
einem Gegner, mit dem man mit Schwertern kämpft. Der Grund dafür war, dass unter diesen Bedingungen der Schutz des Territoriums der Schlüssel zum Überleben war.
Im Gegensatz dazu erstreckte sich Russland über ein fast grenzenloses Gebiet, in dem die Ressourcen verteilt sind. Außerdem nutzte Russland geschickt die Großzügigkeit der Handelsroute, die von den Wikingern zu den Griechen führte und die so aktiv war, dass die arabischen Geographen von der Existenz der Straße, die das Schwarze Meer und die Ostsee verbindet überzeugt wurden. Unter diesen Umständen war es wichtig, Konflikte zu vermeiden. Und Menschen, die bei jeder Kleinigkeit zu ihren Waffen griffen, hätten in einem solchen Umfeld ein schwieriges Leben gehabt.
Daher bildeten sich sehr unterschiedliche Strategien der Konfliktlösung, die bis heute überlebt haben. Wenn Sie einen Russen beleidigen oder ihm etwas weh tun, ist es unwahrscheinlich, dass ein Kampf beginnt (obwohl das genau das ist, was bei demonstrativen Zusammenstößen in der Öffentlichkeit, oder bei erwarteter Abrechnung mit Gewalt geschieht). Meistens schickt ein Russe Sie in die Hölle und will mit Ihnen nichts mehr zu tun haben. Wenn die Situation durch räumliche Nähe erschwert wird, denkt der Russe an einen Umzug. – Egal in welche Richtungen, aber Hauptsache er ist von Ihnen entfernt. In gewöhnlichen Unterhaltungen ist dies an der einsilbigen Aussage "Pshёl" formuliert, eine Form des Verbs "senden". Unter der Voraussetzung einer fast unendlichen Menge an freiem Land, wo man siedeln kann, funktioniert diese Strategie super. Die Russen leben niedergelassen, aber wenn sie umziehen müssen, verhalten sie sich wie Nomaden, wo der wichtigste Weg der Konfliktlösung darin besteht, freiwillig umzuziehen.
Eine solche Reaktion auf Beleidigungen ist ständiger Bestandteil der russischen Kultur, deren Zusammenhang der Westen nicht versteht. Für Menschen aus dem Westen kann man sich durch eine Entschuldigung, so etwas wie «Es tut mir leid!», von einer Beleidigung frei kaufen. Aber für einen Russen ist dies zu einem gewissen Grad nichts, vor allem dann, wenn die Entschuldigung der überbringt den man in die Hölle geschickt hat. Eine mündliche Entschuldigung, die durch nichts Greifbares begleitet wird, ist eine der Regeln der Etikette, welche für den Russen eine Art von Luxus darstellt. Bis vor wenigen Jahrzehnten klang die übliche Entschuldigung wie "Entschuldigung." Heute ist Russland viel höflicher. Aber die grundlegenden kulturellen Muster sind gespeichert.
Eine mündliche Entschuldigung ist wertlos ohne eine Wiedergutmachung. "Die Sache richten" kann bedeuten, dass Sie sich von einem seltenen Eigentum trennen und eine neue und seriöse Verpflichtung anbieten oder eine radikale Richtungsänderung machen. Die Hauptsache ist alles zu tun, und nicht nur mit Worten, denn in bestimmten Etappen kann das Wort die Situation und das Gespräch verschärfen. Und das "zur Hölle fahren" kann durch den weniger angenehmen Satz ergänzt werden "Lassen Sie mich Ihnen den Weg dort hin zeigen."
2. Taktiken gegen die Eindringlinge
Russland hat eine lange Geschichte von Invasionen von allen Seiten, vor allem aber aus dem Westen, weswegen die russische Kultur eine bestimmte Art des Denkens entwickelte, die von außen nur schwer
zu verstehen ist. Zunächst einmal müssen wir erkennen, dass, wenn die Russen eine Invasion ausmachen (und als Invasion zählen sie auch, dass der CIA zusammen mit dem US-Außenministerium die
Ukraine durch ihre Kiewer Marionetten regiert), sie nicht um Territorium kämpfen, zumindest - nicht direkt. Vielmehr kämpfen sie für Russland als Konzept. Und das Konzept schließt mit ein, dass
Russland viele Male angegriffen wurde, aber es noch niemandem jemals gelang Russland zu besiegen. Im russischen Bewusstsein bedeutet das Besiegen Russland das Töten nahezu aller Russen, aber
wie lieben sie sich selber auszudrücken: "Uns alle kann man nicht töten.“ Die Bevölkerung kann sich schließlich erholen (bis Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 22 Millionen getötet), doch nur
mit dem Verlust des Konzepts wäre Russland für immer verloren. Den Menschen im Westen können die Worte von Russen über Russland als „Land der Fürsten, Dichter und Heilige“ als Unsinn
erscheinen, doch genau das bestimmt das russische Denken. Russland hat keine Geschichte, sie ist selbst lebende Geschichte.
Und da die Russen mehr für das Konzept für das Konzept als für einen bestimmten Teil des russischen Territoriums kämpfen, sind sie am Anfang zunächst immer zu einem Rückzug bereit. Als Napoleon in Russland einmarschierte, sah er das von den sich zurückziehenden Russen verbrannte Land. Schließlich kam er nach Moskau, aber auch das war in den Flammen gestorben. Er stand dort für eine Weile, aber schließlich erkannte er, dass er nicht mehr tun konnte (hätte er nach Sibirien gehen sollen?) So daß er sich schließlich mit seiner, verhungernden und erfrierenden Armee zurück zog. Als er ging, wurde ein weiterer Aspekt der russischen Kulturerbes immer deutlicher: jeder Bauer in jedem Dorf, das beim russischen Rückzug verbrannte, beteiligte sich am russischen Widerstand, der der französischen Armee eine Menge Probleme brachte.
Die deutsche Invasion während des Zweiten Weltkrieges begann am Anfang auch sehr schnell: ein großes Gebiet war besetzt, und die Russen zogen sich weiter zurück. Die evakuierte Bevölkerung, ganze Fabriken und sonstige Einrichtungen zogen nach Sibirien oder weiter ins Landesinnere. Aber dann die blieb der deutsche Vormarsch, drehte sich um und verwandelte sich schließlich zu einer kompletten Niederlage. Das Standardmodell wurde wiederholt, indem die russische Armee den Willen der Eroberer brach, und die meisten der Einheimischen, die berufstätig waren, sich weigerten zu kooperieren und sich in Guerilla-Einheiten organisierten und dem fliehenden Angreifer maximal mögliche Schäden zufügten.
Eine weitere russische Methode im Kampf gegen die Invasoren ist die Hoffnung auf das russische Klima, das es richten wird. Die Menschenim Dorf werden in der Regel jedes unnötige Lebewesen im Haus los, indem sie einfach aufhören zu heizen: ein paar Tage bei minus 40°C und man hat Ruhe vor allen Schaben, Flöhen, Läusen, Nissen sowie Mäusen und Ratten. Das funktioniert auch mit den Besatzern. Russland ist das nördlichste Land der Welt, obwohl Kanada weiter nördlich gelegen ist. Der Großteil seiner Bevölkerung lebt an der Südgrenze, und es gibt keine größere Stadt am Polarkreis. In Russland gibt es gleich zwei solcher Städte. Das Leben in Russland ähnelt in mancher Hinsicht dem Leben im All oder auf hoher See: Ohne gegenseitige Hilfe kann man nicht überleben. Der russische Winter macht es unmöglich ohne die Zusammenarbeit mit den Einheimischen zu überleben, so dass es zum Vernichten des Angreifers einfach reicht sich zu weigern mit ihm zu kooperieren. Und wenn Sie nun glauben, dass die Besatzungsmacht die Einheimischen zur Zusammenarbeit zwingen kann, indem sie einige erschießt um damit die anderen zu erschrecken, dann siehe Punkt 1.
3. Taktik in den Beziehungen zu ausländischen Mächten
Russland besitzt fast den gesamten nördlichen Teil des eurasischen Kontinents, und das ist fast ein Sechstel der Erde. Das ist mehr als ausreichend. Das ist nicht irgendeine Art Ausnahme oder Zufall
der Geschichte: im Laufe ihrer Geschichte versuchten die Russen ihre kollektive Sicherheit dadurch zu gewährleisten, indem sie die größtmögliche Fläche besiedeln. Für die Gründe dazu brauchen wir uns
nur noch einmal die Taktiken gegen Eindringlinge in Erinnerung zu rufen.
Und wenn Sie glauben, dass ausländische Mächte noch nie versucht haben, Russland anzugreifen und zu erobern um Zugang zu den umfangreichen natürlichen Ressourcen zu bekommen, dann irren Sie sich: Den Zugang gab es immer - es hätte allerdings gereicht danach zu fragen. Normalerweise weigern sich die Russen nicht ihre natürlichen Ressourcen zu verkaufen – selbst an potentielle Feinde. Nur Feinde wollten in der Regel am den russischen Quellen kostenlos "saugen". Für sie ist die Existenz von Russland eine Schwierigkeit, die sie durch Gewalt versuchten, loszuwerden.
Aber sie erreichten nur, dass, nach ihrem Versagen, der Preis für sie stieg. Es ist ein einfaches Prinzip: Ausländer wollen die russischen Ressourcen und zum Schutz Russland braucht es einen starken, zentralisierten Staat mit einer großen und mächtigen Armee, so dass Ausländer zahlen müssen, um damit den russischen Staat und die Armee zu unterhalten. Als Ergebnis sind die Haupteinnahme-quellen des russischen Staates vor allem Öl- und Gasexporte, nicht die Besteuerung der russischen Bevölkerung. Letzen Endes ist die russische Bevölkerung mit dem ständigen Kampf gegen Invasoren genug belastet, warum sollte sie durch Steuern weiter belastet werden? Das bedeutet, dass der russische Staat ein der Staat des Zollhandels ist, der Gebühren und Zölle verwendet, um Geld von seinen Feinden zu erhalten, die ihn zerstören könnten, und verwendet diese Mittel für seine eigene Verteidigung. Da der Austausch von russischen Ressourcen nicht vorhanden sind, greift folgendes Prinzip: Je feindlicher sich andere Staaten gegenüber Russland verhalten, desto mehr Geld müssen sie für die Landesverteidigung Russlands bezahlen.
Aber diese Politik gilt in den Beziehungen zu ausländischen Mächten, und nicht in den zu fremden Völkern. Seit Jahrhunderten "absorbierte" Russland viele Immigranten, z.B. aus Deutschland während des Dreißigjährigen Krieges und aus Frankreich nach der Revolution. Später wanderten Menschen aus Vietnam, Korea, China und Zentralasien ein. Im vergangenen Jahr hat Russland die meisten Einwanderer hinter den Vereinigten Staaten aufgenommen. Außerdem hat Russland ohne allzu große Schwierigkeiten fast eine Million Menschen aus der Ukraine wegen des dort herrschenden Krieges aufgenommen. Die Russen sind im großen Ausmaß ein Volk von Migranten und ein größerer Schmelztiegel als die Vereinigten Staaten.
4. Danke, aber wir haben unser eigenes
Ein weiteres interessantes kulturelles Merkmal ist, dass die Russen immer die Notwendigkeit verspüren, die besten in allem zu sein. Von Ballett und Eiskunstlauf, über Hockey und Fußball zu
Raumfahrt und der Herstellung von Mikrochips. Man könnte denken, dass "Champagner" eine französisch geschützte Marke ist, aber zum Neuen Jahr, wurde ich davon überzeugt, dass der „Sowjetische
Champagner“ nicht nur in Russland, sondern auch in russischen Läden in den USA in Lichtgeschwindigkeit verkauft wurde. Man muss dabei folgendes verstehen: französisch Sachen können gut sein,
aber der Geschmack ist eben nicht ausreichend russisch. So gut wie für alles, was nur in den Sinn kommen kann, gibt es eine russische Version, welche die Russen als beste erachten und manchmal
direkt sagen, dass es ihre Erfindung wäre (z.B. wurde das Radio von Popov erfunden und nicht von Marconi). Natürlich gibt es Ausnahmen (z.B. tropische Früchte), welche annehmbar sind unter der
Voraussetzung, dass sie vom "Brudervolk" stammen, wie zum Beispiel Kuba. Dieses Modell wurde in der Sowjetzeit ausgearbeitet, und es scheint, dass zu einem gewissen Grad bis zum heutigen
Tag überlebt hat.
Während der "Stagnation" in der Ära Breschnew, Andropow und Gorbatschow, kam es tatsächlich zum Niedergang des russischen Einfallsreichtums usw. Technologisch aber nicht kulturell verlor Russland gegen den Westen an Boden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, waren die Russen verrückt nach Westimporten , was durchaus verständlich war, denn Russland selbst produzierte während dieser Zeit so gut wie nichts. In den 90er Jahren kam die Zeit der westlichen Manager, die Russland mit Billigimporten überschwemmten und sich ein langfristiges Ziel setzten: die Zerstörung der lokalen Industrie und der russischen Produktion um Russland zu einem bloßen Exporteur von Rohstoffen, das wehrlos gegen Embargos ist, zu transformieren, und es so leicht zwingen zu können seine Souveränität zu verlieren. Alles würde mit einer militärischen Invasion enden, gegen die Russland schutzlos wäre.
Dieser Prozess ging weit genug, bis einige Problemchen auftraten. Erstens haben sich die russische Produktion und der Export von Nicht-Kohleressourcen erholt und sind innerhalb eines Jahrzehnts mehrmals gestiegen. Der Wachstum betraf auch Getreideexporte, Waffen und High-Tech-Produkte. Zweitens hat Russland in der Welt genug freundlichere und profitablere Handelspartner gefunden, was aber die Bedeutung des Handels mit dem Westen, genauer gesagt mit der EU nicht schmälerte. Drittens konnte die russische Rüstungsindustrie ihre Standards und Unabhängigkeit von Importen sichern. Das gleiche kann man kaum von Rüstungsunternehmen im Westen sagen, die abhängig von russischen Exporten von Titan sind.
Und jetzt brach für westliche Führungskräfte der "perfekte Sturm" aus: der Rubel wurde teilweise abgewertet, was mit niedrigen Ölpreise verbunden ist, was den Import verdrängt und lokalen Produzenten hilft. Die Sanktionen haben den Glauben Russlands an die Zuverlässigkeit des Westens als Lieferant untergraben, und der Konflikt auf der Krim stärkte das Vertrauen der Russen in die eigenen Fähigkeiten. Die russische Regierung nutzte die Gelegenheit, um Unternehmen, die Importe aus dem Westen durch eine andere Produktion schnell ersetzen können zu unterstützen. Die russische Zentralbank verausgabte für deren Finanzierung einen Zinssatz, der den Austausch der Importe noch attraktiver macht.
Einige haben die aktuelle Periode, als das letzte Mal der Ölpreis auf 10 Dollar pro Barrel fiel, was zu einem gewissen Grad den Zusammenbruch der Sowjetunion mit sich brachte, verglichen. Aber diese Analogie ist falsch. Zu dem Zeitpunkt stagnierte die Sowjetunion Wirtschaft und sie war abhängig von der westlichen Getreideversorgung, ohne die es nicht in der Lage war ihre Bevölkerung zu ernähren. Den Zusammenbruch führte der hilflose und gesteuerte Gorbatschow: Friedensstifter, Defätist und Phrasendrescher im großen Maßstab, dessen Frau es liebte, zum einkaufen nach London zu gehen. Das russische Volk verachtet ihn. Heute ist Russland wieder einer der weltweit größten Exporteure von Getreide und an seiner Spitze steht eine beispielhafter Präsident Putin, der die Unterstützung von mehr als 80% der Bevölkerung hat. Kommentatoren und Analysten die die zusammenbrechende UdSSR mit dem heutigen Russland vergleichen, beweisen lediglich Ihre Ignoranz.
Folgerungen
Diese Passage schreibt sich buchstäblich von selbst. Dies ist ein Rezept für eine Katastrophe, daher schreibe ich alles auf wie bei einem Rezept, Punkt für Punkt.
1. Nehmen Sie ein Volk, das auf die Angriffe, damit reagiert, Sie in die Hölle zu schicken, sich von Ihnen abwendet und nichts mit Ihnen zu tun haben will – erst recht nicht mit Ihnen streiten.
Erkennen Sie, dass es das Volk ist, dessen natürliche Ressourcen für Sie notwendig sind um Licht und Wärme in Ihren Häusern zu haben, um Transportflugzeuge, Kampfflugzeuge, und vieles mehr fliegen
und fahren zu lassen. Denken Sie daran, dass ein Viertel der Lampen in den Vereinigten Staaten durch russischen Kernbrennstoff brennen, und allein das Abschneiden Europas von russischem
Gas wäre eine echte Katastrophe.
2. Führen Sie gegen Russland wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen ein. Mit Entsetzen in Ihren Augen stellen Sie sicher fest, dass Ihre Exporteure Gewinne verlieren, während die russische Antwort darauf die Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse blockiert. Denken Sie daran, dass es sich um ein Land handelt, das durch eine lange Kette von Angriffen gegangen ist und traditionell darauf setzt, dass unfreundliche Länder die russische Rüstung, welche nur gegen diese Feinde gerichtet ist, zu finanzieren. Oder Russland bezieht sich auf solche Verfahren, wie dem bereits erwähnten Winter. "Es gibt kein Gas für die NATO-Staaten" - klingt wie ein großer Slogan. Hoffen und beten Sie, dass Moskau dies nicht in den Sinn kommt.
3. Organisieren Sie einen Angriff auf die Landeswährung, die etwas an Wert verliert, und machen Sie das Gleiche mit den Ölpreisen. Stellen Sie sich vor, wie die russischen Beamten lachen während Sie zur Zentralbank gehen, da der niedrige Kurs des Rubels ein Füllen des Staatshaushalts trotz des niedrigen Ölpreises bedeutet. Schauen Sie entsetzt darauf wie Ihre Exporteure ruiniert werden, da sie nicht mehr am russischen Markt teilnehmen. Denken Sie daran, dass Russland keine Staatsverschuldung hat, die diskussionswürdig wäre, da das vernachlässigbare Haushaltsdefizit mit vorhandenen großen Goldreserven leicht gedeckt ist. Denken Sie an Ihre Banken, die russischen Unternehmen Hunderte von Milliarden Dollar geliehen haben, den Unternehmen, gegen die Sie Sanktionen verhängt haben und vom Zugriff auf Ihr Bankensystem ausgeschlossen haben. Hoffen und beten Sie, dass Russland die Zahlung der Schulden an die Westküste einfriert, falls neue Sanktionen verhängt werden, da Ihre Bank in die Luft gehen wird.
4. Mit Entsetzen, stellen Sie sicher fest, wie Russland derzeit Vereinbarung über Gasexporte abschließt, an denen alle teilnehmen, außer Sie. Und
wenn sie in Kraft treten, gibt es dann noch genug Gas für Sie? Aber es scheint, dass dies nicht das Problem Russlands ist, weil Sie es verletzt haben und die Russen Sie daher in die Hölle schickten.
Jetzt werden sie mit Ländern, die freundlicher zu ihnen sind handeln.
5. Mit Schrecken beobachten Sie, wie Russland aktiv auf der Suche nach Möglichkeiten ist, um aus den Handelsbeziehungen mit Ihnen zu kommen, in anderen Teilen der Welt nach Lieferanten sucht und die
Ersetzung der Einfuhren durch eigene Produktion organisiert.
Und dann gibt es eine Überraschung, die übrigens alle unterschätten, euphemistisch gesprochen. Russland hat kürzlich der EUeinen Deal vorgeschlagen. Wenn die EU sich weigert, den Vertrag über die transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) mit den Vereinigten Staaten zu unterzeichnen, kann es der Zollunion mit Russland beitreten. Warum soll man sich selber einfrieren, wenn Washington allein einfrieren kann? Es wäre eine Wiedergutmachung für das vorhergehende aggressive Verhalten der EU, das Russland annehmen würde. Und es ist sehr großzügiges Angebot. Und wenn die EU es annimmt, wird es eine Menge beweisen: Dass die EU für Russland keine militärische und wirtschaftliche Bedrohung darstellt, dass die europäischen Länder sehr nett und klein sind, die köstlichen Käse und Wurst produzieren und dass die heutige Ernte von Politikern wertlos ist, abhängig von Washington. Und dass es wohl größeren Druck benötigt, damit sie verstehen, wo eigentlich die Interessen ihrer Völker liegen ...
Wird die EU ein solches Angebot annehmen, oder möchte es sich "einfrieren"?
Autor: Dmitry Orlov - amerikanischer Schriftsteller und Journalist russischer Herkunft.
Übersetzt aus dem Russischen: Richard Rieger, Präsident DUZ e.V.
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