"Neurussland"

Fahne "Neurussland"
Kriegsfahne "Neurussland"

Hymne Neurusslands, Text zweisprachig

Der Föderative Staat Neurussland (Федеративна держава) Новоросія,  ist eine am 24. Mai 2014 gegründete Union zwischen der „Volksrepublik Donezk“ und der proklamierten „Volksrepublik Lugansk“. Alexander Borodai und Alexei Karjakin, die führenden Akteure der beiden „Volksrepubliken“, unterzeichneten am 24. Mai 2014 in Donezk ein Memorandum über die Gründung der Union. Die Unterzeichnung fand im Rahmen eines Treffens selbsternannter „Volksvertreter“ der südlichen und östlichen Regionen der Ukraine statt. Dabei wurde erklärt, dass sich dieser Union in der kommenden Zeit weitere auf dieser Konferenz vertretene Gebiete (Cherson, Odessa, Charkiw, Dnipropetrowsk, Mykolajiw sowie Saporischschja) anschließen könnten, sofern  Referenden durchgeführt würden. Als Flagge wurde die Fahne der Neurussland-Partei gewählt.

Von einigen Akteuren innerhalb der Union wird die Bezeichnung Union der Volksrepubliken Cоюз народних республік, bevorzugt. 

Als Präsident der Union bezeichnet sich Waleri Kaurow (* 1956), als Parlamentsvorsitzender tritt Oleh Zarjow auf.

 

Der Name nimmt Bezug auf eine kurzzeitig existiertend russische Provinz Neurussland. Neurussland  war ein historisches Gebiet, das ab dem Jahre 1764 so genannt wurde, nachdem das Russische Kaiserreich das Osmanische Reich und dessen Vasallenstaat Krimkhanat zurückgedrängt und das Gouvernement Neurussland gebildet hatte. Das in verschiedenen Verwaltungseinheiten wechselnd bezeichnete Gebiet umfasste vor allem den Süden der heutigen Ukraine mit dem historischen Bessarabien, teilweise auch die Ostukraine sowie Teile Südrusslands, welche am Asowschen und am Schwarzen Meer liegen. Auch das ehem. Gebiet des Kosaken-Hetmanats der Saporoger Kosaken war Bestandteil Neurusslands.

 

Im Mai 2015 wurde das Projekt "Neurussland" für beendet erklärt. Dies erklärten Vertreter der Donezker und Lugansker Volksrepubliken. "Die Aktivitäten der Strukturen Neurussland wurden eingefroren, weil sie nicht in den Friedensplan passen, den die Länder unterzeichneten im "Norman Quartet "- sagte Oleg Tsarev, der Vorsitzende der Bewegung. In sozialen Netzwerken, sagte er, dass die Tätigkeit des gemeinsamen Parlaments Neurussland eingefroren wurden, weil "ihre Existenz den Minsker Vereinbarungen widerspricht" und "unmittelbar die Situation im Donbass beeinflussen."

 

Einer der einflussreichsten Funktionäre der DVR erklärte im Gespräch mit "Gazetoy.Ru" den Plan, unter der Marke "Neurussland" mehrere Regionen der Ukraine zu vereinen. Dieser Plan geriet bereits am 11.05.2014  außer Kontrolle An diesem Tag wurden Referenden über die Selbstbestimmung nicht in acht Regionen, wie erwartet durchgeführt sondern nur in den Luhansker und Donezker Republiken.
Das Referendum fand zum Beispiel nicht statt im Bezirk Pershotravneve in der Donetsk-Region, obwohl es dort nicht genügend Kräfte der ukrainischen Armee

zur Verhinderung gegeben hate.  Das Referendum scheiterte am organisierten Widerstand der lokalen Behörden, der Unternehmen und pro-ukrainischen Patrioten.
Die Befürworter des neuen Russland waren nicht in der Lage, einen ausreichend starken Angriff zu organisieren. Wo Kiew den Kampf aufnahm, waren pro-russische Separatisten nicht in der Lage gewesen, die Macht zu ergreifen. Zum Beispiel ist die Ausrufung der Volksrepublik Kharkiv nach der Verhaftung von 60 Personen in der bereits besetzten staatlichen Verwaltung im Sande verlaufen. In Dnipropetrovsk nachdem die Administration von Igor Kolomoisky eine Vereinbarung über Verständigung und Frieden mit allen gesellschaftlichen Organisationen der Stadt unterzeichnete und  pro-russischen Kundgebungen mit massiveren ukrainischen begegnete.

 

Oleg Tsarev scheiterte in der Führung der Republik  Fuß zu fassen: In Moskau verließ man sich auf lokale Eliten und Tsarev, der Vertreter des Dnepropetrovsker Clans erwies sich als unnötig.
Tsarev war von Anfang an nicht mit dem Donbas verbunden. "Tsarev wurde in all dieser Zeit als ein ukrainischer Politiker wahrgenommen und er versuchte immer wieder auf das Thema der Ukraine zurückzukehren. Öffentlich trat er zum Thema der Ukraineauf, weniger zu Neurussland. Neurussland war für ihn ein Symbol für das Ideal der Ukraine."

 

Tsarev überwachte das Gemeinsame Parlament Neurusslands, das von Abgeordneten der LVR und DVR gebildet wurde. Aber während der Wahlen in den Republiken am 2. November 2014 zeigte sich, dass die Struktur nicht gebraucht wurde. Die erwartete Delegation von Vertretern ist nicht geschehen. Das Parlament und andere ähnliche Projekte wurden gestoppt.

 

Nach den  Minsker Vereinbarungen im September war Neurussland als Symbol  in den Augen der Behörden nicht mehr als notwendig erachtet worden. Es war ein inverses Problem - die DVR und LVRin die Ukraine zu integrieren, und nicht das Gebiet, das von den Separatisten gesteuert wird zu vergrößern. "Dementsprechend erschienen Zarev  und alles, was mit ihm verbunden war, nicht mehr notwendig."

 

Obwohl "Neurussland" somit ein unnötiges politisches  Projekt  war, hinterließ es eine Spur kleinerer Veranstaltungen wie die Präsentation der Hymne, oder der Flagge und weitere.

Interview mit Oleg Zarew vom 21.07.2014

Vorsitzender des Unionsparlaments der Volksrepubliken Neurußlands

durch Gewalt zum Rückzug gezwungener Präsidentschaftskandidat der Ukraine

ehem. Abgeordneter der Partei der Regionen in der Werchovna Rada

 

http://www.gazeta.ru/politics/video/politicsvoina_seichas_stoit_na_poroge_rossii.shtml

 

Auf gesamter Front ist die ukrainische Armee im Vormarsch. In Donetzk wurde der Bahnhof zerstört. Luhansk wird blind bombardiert. Elektrik und Wasser sind dort so zerstört worden. Es gibt viele zivile Opfer, da das Zentrum der Stadt blind beschossen wird. Unter der Volkswehr gibt es kaum Opfer. Jeden Tag werden so Frauen, Kinder und Alte, einfache friedliche Zivilsten getötet.

Über eine Spaltung innerhab der Volksfront weiß er nichts. Donetzk und Luhansk werden sich nicht ergeben.

Derzeit ist die ukrainische Armee in drei Teilen engekesselt: an den Flugplätzen in Donetzk und Luhansk, sowie einem weitern Kessel. 5000 Mann sind so völlig abgeschnitten. Es gibt in den Kesseln viele Leichen und Verletzte. Als die 5000 Soldaten eingekesselt waren, gab es Panik innerhalb der ukrainischen Armee.

Er sagte, dass im Zeitraum einer Woche, wenn diese entwaffnet werden und sich die Volksfront deren Technik aneignen werde, das ihr Sieg wäre - dann stürzte das Flugzeug ab!

Wichtig ist das Halten des Territoriums des Flugzeugabsturzes, um unabhängigen, internationalen Experten die Untersuchung zu gewährleisten. Allen Experten und Journalisten müsse der Zugang gewährt werden. Die Black Box darf nicht in die Hände der USA oder der Ukraine gelangen, da sie Manipulationen vornehmen würden. Auch Rußland soll sie nicht bekommen, um die Unabhängigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.

Die Rebellen hatten keine Motive und Möglichkeiten des Abschusses. "Wir haben keine Buk. Und eine Buk alleine kann kein Flugzeug abschießen. Dazu ist das ganze Waffensystem notwendig." Rußland hat keine Buk geschickt, sie hätten auch nichts davon. "Aus Rußland bekommen wir nur humanitäre Hilfe." Um diese zu organisieren sei er gerade in Rußland. Auch wid an einem "Weißen Buch" gearbeitet, in dem die Verbrechen der Kiewer Putschregierung niedergeschrieben werden.

Als ehem. Abgeordneter der größten Partei im ukrainischen Parlament weiß er, dass die Ukraine realistisch 800.000 Mann mobilisieren kann. Zudem liefen derzeit Gespräche über Waffenlieferungen an die Ukraine seitens der NATO.

Ein realistisches Szenario ist die Mobilisierung und die Übergabe der Waffen mit anschließendem Angriff auf die Krim und so auf Rußland.

Die Propaganda des US Präsidenten Obama bezüglich Waffen und Soldaten aus Rußland stimmt nicht. "Wenn sie es machen würden, stünden wir nicht um Donetzk oder Luhansk."

Es gibt nur wenige ausländische Kämpfer auf der Seite der Volksfront. Auch aus Deutschland seien einige zur Unterstützung gekommen. Bisher gibt es Tausende von Toten.

Er war der einzige ukrainische abgeordnete, der öffentlich vor dem putsch gesagt hat, dass die US-Botschaft einen Putsch vorbereitet, dafür Aktivisten sammelt und de "Majdan" vorbereitet. Während des "Majdan" sagte er, dass in der Ukraine das jugoslawische Szenario durchgeführt werden soll.

Das offizielle Ziel des "Majdan" sei gewesen, die Präsidentschaftswahlen um ein halbes Jahr vorzuziehen. War dies die Tausende Tote wert? Wichtig wäre es gewesen, dass die Wahl demokratisch und friedlich unter internationaler Kontrolle stattgefunden hätte und nicht durch Gewalt. Doch da hatte der "Majdan" wohl andere Ziele.

Auch jetzt hat er Kontakte zu Größen des Kiewer Parlaments, die unerkannt bleiben wollen. Das spiegelt die ukrainische Mentalität wider: Kontakte müssen gehalten werden, da sich das Leben ändern kann und man nie weiß, wer dann oben und wer unten ist.