2016 Juni
16.06.2016
Nordirland - Ukraine 2:0
Das wichtigste Tor in der verregneten Partie fiel unmittelbar nach der stärksten Phase der Ukrainer. Die Ukrainer starteten schwungvoll in die zweite Hälfte, nachdem sie vor der Pause zwar meist den Ball kontrolliert hatten, aber zu weniger Abschlussversuchen als die Nordiren gekommen waren. Der Gegenangriff nach dem zweiten ukrainischen Eckball führte zum wegweisenden Goal: Oliver Norwood flankte genau, Gareth McAuley musste bloss noch den Kopf hinhalten. In der Folge begünstigte die Witterung die Nordiren. Nach 56 Minuten wurde die Partie wegen Hagels kurz unterbrochen. Knapp drei Minuten später konnte es bei strömendem Regen bereits wieder weitergehen. Die Ukrainer vermochten sich auf dem glitschigen, tiefen Terrain aber kaum gute Ausgleichschancen zu erspielen. In der sechsten Nachspielminute schloss der eine halbe Stunde vorher eingewechselte Niall McGinn das 2:0.
Durch das 0:0 der BRD gegen Polen ist die Ukraine damit als erste Mannschaft bei der EM 2016 ausgeschieden.
15.06.2016
NATO stationiert weitere Divisionen im Baltikum
Die NATO-Verteidigungsminister haben die Stationierung von jeweils einem Bataillon in Lettland, Litauen, Estland und Polen gebilligt. In Litauen wird das Bataillon von der Bundeswehr gestellt.
„Die NATO wird vier rotierende multinationale Bataillone in Estland, Lettland, Litauen und in Polen stationieren. Und ich begrüße die heute von vielen Alliierten gemachten Verpflichtungen, sich daran zu beteiligen“, sagte der NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, nach der Bündnistagung auf Ministerebene am Dienstag.
Dem US-Botschafter beim Atlantischen Bündnis, Douglas E. Lute, zufolge würden diese Bataillone aus 800 bis 1.000 Mann bestehen und alle sechs bis neun Monate rotieren, damit sie rund um die Uhr auf dem Territorium dieser Länder präsent wären. Drei der vier Bataillone würden die USA, Deutschland und Großbritannien bilden. Douglas E. Lute erklärte gegenüber Journalisten, dass die turnusmäßige Stationierung Anfang 2017 beginnen könnte.
14.06.2016
Nächster Politiker wegen Bestechlichkeit festgenommen
Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat den ersten Vizegouverneur des Gebiets Nikolajew, Nikolaj Romantschuk, wegen Bestechlichkeit festgenommen. Auf seinem Landgut hatte der Politiker vier Häuser errichten und sie miteinander mit unterirdischen Tunneln verbinden lassen. Dort stellte die Polizei mehrere mit Gold und Devisen vollgestopfte Tresore sicher. Das Brisanteste an der ganzen Geschichte ist jedoch nach Interpretation ukrainischer Medien die Tatsache, dass Romantschuk den Titel des "Helden der Ukraine" trägt und auf der Liste der Personen steht, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung des Landes geleistet haben.
12.06.2016
Fußball EM: BRD-Ukraine 2:0
Das Team der BRD gewann gegen die Mannschaft aus der Ukraine mit 2:0
Mustafi lenkte einen Freistoss von Toni Kroos in der 19. Minute mit dem Kopf zum 1:0 ins Tor. Erst in der 92. Minute gelang dem zwei Minuten zuvor eingewechselten Bastian Schweinsteiger mit dem 24. Treffer im 116. Länderspiel die endgültige Entscheidung.
Weltklasse hielt der deutsche Torwart Manuel Neuer. Er wehrte nach knapp vier Minuten einen Schuss von Jewgeni Konopljanka ab, nach einer knappen halben Stunde einen Kopfball von Innenverteidiger Jewgeni Chatscheridi und nach der Pause einen Freistoss von Jaroslaw Rakizki. Drei Paraden, die nicht in die Kategorie simple Pflichterfüllung gehören.
10.06.2016
Bundeswehr will wieder aufrüsten
Die Bundeswehr benötigt in den nächsten Jahren Brückenlegepanzer, modernere Funkgeräte sowie Gerät zum Verlegen von Minensperren. Dies erläuterte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, in Berlin. Dabei handelt es sich teilweise um Material, an das man nach dem Ende des Kalten Krieges in Deutschland kaum noch gedacht hatte. Insgesamt sind Kosten in Milliardenhöhe zu erwarten.
"Das was uns am meisten drückt, ist das Thema Kommunikation", sagte Vollmer. Die Beschaffung der Funkgeräte würde finanziell den größten Posten ausmachen, so der General. Der Austausch der Geräte werde sich über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten erstrecken. Der Bedarf sei bereits akzeptiert. Mit Blick auf den NATO-Gipfel bekräftigte Vollmer das deutsche Angebot, eines der vier Bataillone zu stellen, die künftig in den Baltenstaaten und Polen Präsenz zeigen sollen. Deutschland sei bereit, die Verantwortung für ein Bataillon in Litauen mit etwa 1200 Soldaten zu übernehmen, sagte der General. Die Bundeswehr werde mindestens die Hälfte dieser Soldaten und damit den Kern des Verbandes stellen.
09.06.2016
Größtes Millitärmanöver der NATO seit 25 Jahren
Mit der Operation „Anaconda“ hat die Nato am Montag das größte Manöver in Osteuropa eingeleitet, seitdem vor 25 Jahren der Kalte Krieg zu Ende ging.
31.000 Soldaten, 3.000 Fahrzeuge, 105 Flugzeuge und zwölf Schiffe nehmen an dem Großmanöver teil, das einen Krieg zwischen der Nato und der Atommacht Russland simuliert. Wie europäische Militärsprecher in Warschau erklärten, unterstellt das Szenario, dass es „zu einem unglücklichen Zwischenfall gekommen sei, einer Fehleinschätzung, die die Russen als Offensivaktion aufgefasst hätten oder so verstehen wollten.“
Die größten Teilnehmerkontingente sind 14.000 Soldaten aus den USA, 12.000 aus Polen und ungefähr 800 aus Großbritannien. Weitere Kräfte kommen unter anderem aus Nicht-Nato-Ländern. Kommandierender General ist der polnische Generalleutnant Marek Tomaszycki.
Operation „Anaconda“ ist eine massive Provokation, die dem Probelauf für eine Nato-Invasion in Russland gleichkommt.
Dem britischen Guardian zufolge „warnen Verteidigungsexperten, dass ein ungewollter Zwischenfall eine offensive Reaktion Moskaus herbeiführen könnte.“ Die Tageszeitung zitierte Marcin Zaborowski, einen Sprecher des Center for European Policy Analysis, mit dem Eingeständnis, das internationale Umfeld von Operation „Anaconda“ sei „spannungsgeladen. Es könnte zu ungewollten Zwischenfällen kommen.“
Die Manöver in Polen finden parallel zu der Übung „Iron Wolf“ von 5.000 Nato-Soldaten in Litauen statt, dem größten Nato-Einsatz in Litauen seit Jahren. Zusätzlich finden Manöver im baltischen Lettland statt, das ebenfalls an Russland grenzt.
07.06.2016
Ukrainischer Journalist: Haft wegen unpassender Privatmeinung
Regungslos rattert die Richterin in Iwano-Frankiwsk das Urteil herunter: Drei Jahre und sechs Monate Freiheitsentzug für Ruslan Kotsaba.
Das Gericht verurteilte den 49-jährigen Fernsehjournalisten nicht, weil er aus der sogenannten Volksrepublik Lugansk berichtet hatte, auch nicht, weil er sich an einer russischen Talk-Show beteiligte, sondern weil er als Privatperson seine Landsleute aufgeforderte hatte, sich nicht mobilisieren zu lassen, also nicht in den Reihen der Streitkräfte oder Freiwilligenbataillone gegen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu kämpfen. Die wertete das als Behinderung der Tätigkeit der ukrainischen Streitkräfte. Obwohl die Anklage nicht beweisen konnte, dass Kotsabas Aufruf gewirkt hat. Im Gerichtssaal warnte der Kriegsreporter vor den Auswirkungen des Urteils.
Ruslan Kotsaba war einer der ersten Korrespondenten, die sowohl von ukrainischer als auch von prorussischer Seite berichteten, aber er tat dies anders als die anderen ukrainischen Medien, die seiner Meinung kein realistisches Bild von dem Krieg vermittelten.
"Dass zum Beispiel im Hauptgebäude der Gebietsverwaltung nicht eine Klimaanlage explodiert war und Zivilisten verletzt hat, sondern dass das Gebäude beschossen worden war. Die Bürger in Lugansk waren empört, dass Ukrainer auf Ukrainer schossen." Erklärt seine Ehefrau, Uljana Kotsaba bei ihrem Besuch in Berlin.Ihr Mann sei gegen den Krieg aufgetreten, aber nicht gegen die Ukraine. Er sei auf dem Maidan gewesen, seit 1991 Mitglied der ukrainischen Helsinki-Gruppe, habe sich für die Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik engagiert."Mein Mann war sein ganzes Leben ein Patriot. Er war der erste, der am Ende der Sowjetzeit in Iwano-Frankiwsk die blau-gelbe Flagge hisste, die seine Mutter vorher sorgfältig gebügelt hatte."
Mit diesem Urteil ist die Ukraine nun ganz im Westen angekommen.
06.06.2016
Ukraine verhindert Attentat in Frankreich?
Die Festnahme des Franzosen an der Grenzu zu Polen erfolgte nach Angaben des Leiters des Sicherheitsdienstes, Wassili Hryzak, vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst schon am 21. Mai. Er habe in der Ukraine illegale bewaffnete Gruppen aufgesucht, um Waffen und Sprengstoff zu kaufen.
Dabei wurden fünf Kalaschnikow, mehr als 1.000 Schuss Munition je Sturmgewehr, zwei russische Panzerfäuste mit 18 Granaten, außerdem 125 Kilogramm Sprengstoff mit 100 elektrischen Sprengzündern gefunden.
Demnach hatte der französische Staatsbürger ausgesagt, 15 Anschläge vor und während der Fußball-EM in Frankreich geplant zu haben. Das Turnier beginnt am kommenden Freitag. Das Finale ist für den 10. Juli angesetzt.
Doch wie ist diese Meldung einzuordnen. Wieso wird sie erst jetzt veröffentlicht?
Die Regierung in Frankreich steht mit dem Rücken an der Wand. Millionen Franzosen gehen gegen die Pläne die sozialen Rechte der Franzosen massiv zu beschneiden seit zwei Monaten auf die Straße. Der "Kampf gegen den Terrorismus" ist schon lange ein geeignetes Instrument, um der Bevölkerung die hart erkämpften sozialen Rechte zu beschneiden und zu überwachen.
In der vergangenen Woche präsentierten die Vereinten Nationen ihre Anschuldigungen gegen den ukrainischen Geheimdienst SBU: Die Sicherheitsleute folterten politische Gegner und richteten Geheimgefängnisse ein.
Der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Wassyl Hryzak, räumte am Montag auch freimütig ein, dass es sein Dienst selber war, der dem mutmaßlichen Terroristen ein kleines Waffenlager beschafft hat. Der angebliche EM-Terrorist ließ sich bei seiner Waffenbeschaffung aus mehreren Kameraperspektiven filmen. Ein mutmaßlicher Kumpane, der als Fahrer in dem Geheimdienst-filmchen auftaucht, bleibt allerdings unerwähnt und verschwunden. Weder Geheimdienstchef Wassyl Hryzak noch französische oder ukrainische Medien thematisieren den Beihelfer. Das klingt nach typischem staatlich inszinierten Terrorismus einer typischen NATO-Operation im Stile der Stay-Behind Manier.