Aus der Rede des Präsidenten zum Ehrenabend



Wenn ich die Geschichte des DUZ mit drei Adjektiven bezeichnen müsste, so würde ich wohl die Adjektive herausfordernd, erfolgreich und aufbrausend wählen. Das letzte scheint im ersten Moment etwas ungewöhnlich zu sein, doch sie werden in den nächsten Minuten erfahren, wieso dieses mehr als nur zutreffend für das Deutsch-Ukrainische Zentrum ist. Müsste ich weiter drei Eigenschaften benennen, welche für die erfolgreiche Vereinsführung und –arbeit des DUZ Voraussetzung sind, so wären dies Offenheit, Ausdauer und Kampfesmut. Auch hier scheint die letzgenannte Eigenschaft etwas untypisch zu sein, doch ist sie für unseren Verein absolut notwendig. Ohne diese Eigenschaft gäbe es das DUZ wohl lange nicht mehr.

Doch nun zur Geschichte des DUZ, in einer Form, in welcher Sie die zunächst untypischen Adjektive und Eigenschaften verstehen werden. Auch werden sie sehen, wie schwierig es ist eigentlich selbstverständlich anmutende Grundpfeiler im Leben vieler Vereine tatsächlich auch in letztendlicher Konsequenz umzusetzen und was dies für Konsequenzen haben kann. Ich spreche hier von dem in tausenden Vereinssatzungen vorkommenden Vereinszweck der Unabhängigkeit und der Überparteilichkeit, sprich der unpolitischen Vereinsarbeit ohne äußere Fremdbeeinflussung.

Die Anfänge des Vereins reichen eigentlich bis 2005 zurück. Da wurde der erste Versuch gemacht einen Verein in der derzeitigen Prägung ins Leben zu rufen. Nun, bereits hier gab es erste Versuche einer kleinen ukrainischen Gruppe dem Verein auch eine politische Prägung zu geben. Dieses Vorhaben stieß auf großen Widerstand, insbesondere der Vorstandschaft, weswegen der Vorläufer des DUZ nie zur Anmeldung kam und somit nie die Arbeit aufnahm. Allerdings wurde hier der Wunsch einiger geboren das immer mehr versiegende kulturelle Erbe der Ukrainer in Regensburg zu erhalten. Es gab einige Interessenten, die aktiv in einem Verein tätig werden wollten. Allerdings begann bereits hier der Angriff auf das DUZ. Diesen Interessenten sollte durch Halbwahrheiten Angst eingejagt werden, damit sie nicht aktiv werden. Als dies nichts brachte schreckte man auch nicht vor offenen Drohungen und Hausfriedensbruch zurück.

Das Jahr 2006 war in Deutschland durch das Sommermärchen der Fußball WM geprägt. Diese Fußball WM war auch für unseren Verein ein großer Segen. Die Ukraine nahm zum ersten Mal an einem solchen Großturnier teil und auch die Spiele der ukrainischen Nationalmannschaft wurden öffentlich übertragen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Gruppe ukraineliebender Menschen fand, die das DUZ am 29. September gründeten, welches am 23. Oktober in das Vereinsregister eingetragen wurde und bereits am 03. November die Gemeinnützigkeit zuerkannt bekam.
Es herrschten verschiedene Gedanken über Zielsetzung und Arbeit vor und man überlegte, in welchen Bereichen die Schwerpunkte zu setzen sind. Es konnte damals noch keiner ahnen, das keine 10 Jahre später nicht nur alle ursprünglich verschiedenen Bereiche durch das DUZ bearbeitet werden könnte, sondern dass darüber hinaus auch Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, an die Anfangs niemand gedacht hatte. Genau hier ist die eingangs erwähnte Offenheit basal.

Im ersten Jahr der Vereinsarbeit lag das Knüpfen von Kontakten im Vordergrund. Man wollte sehen, was es in welchen Bereichen bereits gab und ob man vielleicht auch von anderen lernen könnte. Das Rad zwei Mal zu erfinden macht nämlich keinen Sinn. Gegen Ende des Jahres bekam ich über mehrere Ecken die Möglichkeit eines Gesprächs mit Wjatscheslav Daschitschew, ehemaliger außenpolitischer Berater von Michail Gorbatschow. Hier erfuhren wir sehr eindrucksvoll über historische Entwicklungen insbesondere in der Ukraine aus erster Hand. Dies war sozusagen der erste Höhepunkt und dies nach nur einem Jahr. Weiter lag der Schwerpunkt der Arbeit in der Unterstützung und Organisation anderer ukrainischer Veranstaltungen, welche sehr dankbar angenommen wurde. Auch begann man bereits 2007 im humanitären Bereich tätig zu werden. Ein ukrainischer Arzt des Bezirkskrankenhauses in Chmelnitzkij bat um Unterstützung in der Begutachtung, Besorgung und Überführung eines speziellen, gebrauchten OP - Mikroskops für die Handchirurgie. Dies war der Anfang einer längerfristigen Zusammenarbeit mit dem Bezirkskrankenhaus in Chmelnitzkij. Dieses Projekt wurde erfolgreich umgesetzt. Allerdings mussten wir im Laufe des ersten Jahres auch bereits die Erfahrung machen, dass ein unabhängiger, selbstbewusster ukrainischer Verein von verschiedenen Seiten nicht unbedingt gewünscht ist, wenn er öffentlichkeitswirksam tätig werden möchte. Ein den ukrainischen Gefallenen gewidmeten Gedenkstein in Regensburg sollte der Vergessenheit und der Verwahrlosung preis gegeben werden. Eine vom DUZ finanzierte und durchgeführte Pflege war nicht erwünscht und ein Totengedenken wurde untersagt.


Im Jahr 2008 wurden Kontakte vertieft und ausgeweitet. Durch das erfolgreich durchgeführte Projekt bezüglich des Bezirkskrankenhauses in Chmelnitzkij, bekam das DUZ eine ähnliche Anfrage, was erneut erfolgreich bearbeitet wurde. Seither herrscht auch ein freundschaftlicher Kontakt zwischen dem zuständigen Arzt und dem DUZ.
Der verwahrloste Gedenkstein für die ukrainischen Gefallenen ließ dem Vorstand keine Ruhe. So wurde kurzerhand einfach beschlossen den Gedenkstein ohne offizielle Genehmigung wieder herzurichten und am 14. Oktober ein Totengedenken unter Leitung des ukrainisch katholischen Pfarrers in Regensburg durchzuführen. Seitdem ist der 14. Oktober ein fest eingeplanter Tag im Kalender des DUZ. Dass wir uns mit dieser Aktion bei den Verantwortlichen der Stadt nicht unbedingt beliebt machen, war uns klar, doch ist eine unserer Aufgaben der Erhalt der geschichtlichen Reste ukrainischer Geschichte in Regensburg. Zudem ist es eine christliche Pflicht, den Toten zu gedenken.
Eine weitere Aufregung 2008 war die Durchführung der Ausstellung zum 75. Jahrestag des Hollodomor, dem Genozid durch Hunger am ukrainischen Volk in der Ukraine 1933. Wir bekamen die vom ukrainischen Staat offiziell unterstützte Ausstellung vom Generalkonsulat der Ukraine in Frankfurt/Main und eröffneten sie am 29. November. Im Vorfeld dieser Ausstellung wurde von verschiedenen Seiten vehement versucht diese zu verhindern. Das DUZ informierte die Regensburger Bevölkerung selbständig über diese Ausstellung per Poster und Handzettel. Ein Verschweigen der Ausstellung war somit nicht möglich. In den letzten drei Tagen vor Ausstellungseröffnung begann eine für uns bisher unbekannte Form der Auseinandersetzung. Die auflagenstärkste Tageszeitung Regensburgs begann damit, Halbwahrheiten und Unterstellungen bezüglich der Ausstellung und des Vereins zu verbreiten, um uns und die Ausstellung zu diskreditieren, mit dem Ziel die Bevölkerung vom Besuch der Ausstellung abzuhalten. Höhepunkt dieser Kampagne war, dass am Tage der Ausstellungseröffnung geschrieben wurde, dass die Ausstellung abgesagt wurde und nicht stattfände. Die genannten Artikel waren in der Größe einer ganzen Seite abgefasst. Durch einen enormen Willen und Kraftakt gegen alle übermäßig erscheinende Widerstände wurde die Ausstellung erfolgreich durchgeführt. Hier neben Düsseldorf und Frankfurt/Main im Übrigen als einzige Stadt. In anderen Städten wurde diese Ausstellung mit verschiedensten Mitteln erfolgreich verhindert. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich bei Hr. Erzpriester Valentin Smoktunovic der ukrainischen orthodoxen Kirche Patriaund beim ukrainischen Generalkonsulat München, sowie Frankfurt/Main für ihre aktive Unterstützung in diesen für uns sehr aufbrausenden Zeiten bedanken. Ohne Ihre Unterstützung wäre diese Ausstellung so nicht möglich gewesen. Auch Herrn Professor Szafowal, damaliger Rektor der Ukrainischen Freien Universität in München gebührt mein Dank für seine moralische Unterstützung. Leider kann er heute auf Grund eines laufenden Buchprojektes nicht anwesend sein.
Die Erfahrungen 2008 waren zwar eine sehr große Herausforderung, doch trugen sie letzen Endes nur zur Stärkung unseres Vereins bei. Der Wille unabhängig und überparteilich tätig zu sein vertiefte sich und der Kampfesmut der Vorstandschaft wurde gestärkt. Das DUZ wurde weit über seine bisherigen Grenzen hinaus als stark und selbstbewusst wahrgenommen. Als Verein, der auch gegen offene Widerstände in der Lage ist, gesetzte Ziele und Projekte zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Als Verein, auf den einfach Verlass ist.

Im darauffolgenden Jahr 2009 folgten dann folgerichtig Besuche in Kiew und eine Einladung in die Ukrainische Botschaft in Berlin. Seither hat das DUZ das Recht die Ausstellung mit Hilfe einer elektronischen Version der Ausstellung selbständig zu vervielfachen und durchzuführen, was dann Ende Mai 2010 in Norddeutschland geschah. Durch Spenden und die eigens zu diesem Zweck gestiftete Hollodomor Gedenkmedaille konnten die finanziellen Mittel für den Druck von 60% der Ausstellung aufgebracht werden.
Auch gaben wir 2009 einer Person die Möglichkeit  der Ableistung gemeinnütziger Arbeit. Wir sehen dies als Dienst an der Gesellschaft, indem wir jugendlichen Auffälligen durch die Tätigkeit im DUZ ein Bild der Unterstützung Hilfsbedürftiger und der Völkerfreundschaft vermitteln.

Im Jahre 2010 verfestigten sich dann auch die Kontakte in die Ukraine. Am 31. März wurde ich in die Kosakenbruderschaft aufgenommen. Am 27. Dezember folgte die Aufnahme in die Millitärisch Kosakische Abteilung der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, wo ich in der Abteilung für Internationale Beziehungen mit zuständig bin. Auch kam 2010 eine weitere Facette unserer Vereinsarbeit hinzu. Im Oktober wurde ein ukrainischer Gastschüler aufgenommen, der während seines Aufenthalts die Konrad-Adenauer Realschule besuchen durfte. Dies wurde vom DUZ organisiert und durchgeführt.
Auch wurden wir erneut vor die Herausforderung gestellt für die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit des DUZ einzustehen. Nach den in der Ukraine stattgefundenen Präsidentschaftswahlen, welche hier in den westeuropäischen Medien als undemokratisch diskreditiert wurden, wurde durch die einseitigen Medienberichte aufgeheizt, zu einer antipräsidialen Großdemo vor dem Generalkonsulat der Ukraine in Frankfurt/Main aufgerufen, zu dem auch das DUZ einen Beitrag leisten sollte. Das DUZ reagierte sofort und brachte in einem an alle ukrainischen Vereine gerichteten Rundschreiben seine Sorge zum Ausdruck, dass dies dem Ansehen der Ukraine schaden würde. Die Aufgabe ukrainischer Vereine im Ausland, sei nicht, gegen demokratisch gefällte Entscheidungen des ukrainischen Volkes medienwirksam aufzubegehren, sondern zur positiven Entwicklung der Ukraine und der Deutsch-Ukrainischen Völkerverständigung beizutragen, sowie ihre kulturelle Identität im Ausland zu bewahren. Eine Großdemo fand nicht statt.

Im Sommer 2011 durften wir den Generalkonsul des Generalkonsulates der Ukraine in München, Hr. Yuriy Anatoliyovych Yarmilko in Regensburg willkommen heißen. Bei seinem Besuch besprachen wir Probleme und Möglichkeiten der Vereinsarbeiten in Regensburg. Auch erörterten wir die uns auffällig gewordene Zunahme der medialen Diskreditierung der Ukraine und der Ukrainer. Zum 20. Jahrestag der Ukraine bat uns das Generalkonsulat der Ukraine in München ein Kranz in ihrem Namen am bereits genannten Gedenkstein für die gefallenen Ukrainer niederzulegen. Zum Gedenken am 14. Oktober konnten wir Herrn Anthony Schleha, Autor des Buches „Iwan und die Lienz Kosaken“ zu einem Vortrag in Regensburg gewinnen. Ende 2011 hießen wir Ivan Demjanjuk in Regensburg willkommen. Gegen geltendes Menschenrecht wurde er nach Deutschland verschafft um ihm einen mehr als nur fragwürdigen Prozess zu machen. Vorverurteilt und einseitiger Medienhetze, bei welcher sich insbesondere die Springer-Presse besonders hervortat, ausgesetzt, musste er seine letzten Tage getrennt von seiner Familie verbringen. Da kann es für ihn nur ein kleiner Wehrmutstropfen gewesen sein, dass er wenige Monate vor seinem Tod noch einmal die Gegend besuchen konnte, in welcher er seine geliebte Frau Wera kennengelernt hat, mit der er täglich Vormittag und Nachmittag zwei Stunden telefonierte. Die Abwechslung vom Altenheim und den Aufenthalt in Regensburg genoss er sichtlich.

Im Jahre 2012 nahm der stellvertretende Präsident des DUZ Hr. Stephan Göbeke – Teichert erneut einen Gastschüler auf. Der letzte Aufenthalt muss ihm sichtlich Spaß gemacht haben, blieb er diesmal doch für 3 Monate. Diesmal besuchte er das Frauenhofer Gymnasium in Cham. Ein bleibendes Kunstwerk dieses Aufenthaltes ist das Spraywerk des Gastschülers im Geschäftshaus Frey in Cham. Dort hatte er den Wettbewerb gewonnen und durfte sein Kunstwerk bleibend verwirklichen.
Auch konnte zum ersten Mal in größerem Rahmen im Sommer eine Hilfslieferung in die Ukraine gebracht werden. Gegenden in der Ostukraine, welche kaum mit Hilfsgütern bedacht werden, freuten sich über die tatsächlich gebrauchten Güter.
Im Rahmen der Fußball EM 2012 in Polen und der Ukraine wurde von westeuropäischen Medien viel getan, um diese politisch zu instrumentalisieren. Auch europäische Politiker schlossen sich dem an, was sich bis hin zu Boykottaufrufen steigerte. Eine politische Instrumentalisierung sportlicher Großereignisse  kannte ich bis dahin nur von autoritären diktatorischen Regimen. Auch hier tat sich erneut die Springer Presse mit voreingenommenen und beleidigenden Publikationen, die weit über den Rahmen der journalistischen Ethik und der europäischen moralischen Normen hinaustreten hervor.
Über die immer weiter zunehmende mediale Diskreditierung der Ukraine war das DUZ sehr besorgt. Im Auftrag eines in Regensburg ansässigen interkulturellen Trainingsinstitutes sollte ich als Präsident des DUZ einen Artikel zur EM in der Ukraine verfassen. Über den Inhalt war man etwas überrascht, wurde die Politik weggelassen und auch sonst keine medial gestreuten Ressentiments bedient. Verbesserungen in der ukrainischen Infrastruktur und die gastfreundliche Art des ukrainischen Volkes wurden hervorgehoben. Auch wurde kritisiert, dass das normale ukrainische Volk von dieser Veranstaltung auf Grund der Profitgier insbesondere westeuropäischer Medien ausgeschlossen wurde. Ukrainische Sender, welche normalerweise Fußball übertragen blieben während des Spiels einfach schwarz.
Ende des Jahres kam erneut eine bis dato völlig neue Aufgabe auf das DUZ zu. Ein siebenjähriges an Krebs erkranktes Kind, welches in Moskau und Kiew zum sterben nach Hause geschickt wurde, kam nach München ins Klinikum Großhadern zu einer Operation. Im fremden Land, angewiesen auf eine Übersetzerin, welche ihre Aufgaben nur halbherzig erledigte, wandte sich die Mutter der Verzweiflung nahe an das DUZ mit der Bitte um Hilfe. Zügig übernahm das DUZ  die gesamte offizielle Korrespondenz des Krankenhauses und der Ärzte mit den Eltern des Kindes, sowie sonstige Formalitäten. Auch jetzt ist das DUZ offizieller Vermittlungspartner zwischen Ärzten, Krankenhaus und Eltern in der Ukraine. Nach erfolgreicher Operation organisierte das DUZ auch die Freizeitgestaltung des Kindes. der Besuch der Bavaria Filmstudios und ein kleines Minigolfturnier waren wohl die Höhepunkte des Aufenthaltes für das Kind.
Zum Jahreswechsel wandte sich der Bayrische Rundfunk an das DUZ. Es sollte eine Kurzreportage über eine ukrainische Familie in Deutschland gemacht werden. Das DUZ sagte zunächst seine Unterstützung zu. Doch im Laufe des Gesprächs wurde klar, dass das Ziel des Bayerischen Rundfunkes nicht eine objektive Berichtserstattung war. Ziel war es, eine ukrainische Familie, welche Probleme in der Ukraine hatte, zu finden, die im Umzug nach Deutschland ihr Heil finden wollten, aber auch hier nur Probleme haben. Letzten Endes sollte die Ukraine und Ukrainer nur mit Problemen in Verbindung gebracht werden. Unabhängig davon, dass wir keine solche Problemfamilie kennen, konnte das DUZ nicht an einem Projekt mitwirken, dass die Ukraine erneut nur in negativem Zusammenhang bringen sollte.

Bisheriger Höhepunkt 2013 ist der heutige Abend. Sie sehen auch hier eine unserer großen Stärken. Diese ist es Kontakte herzustellen und miteinander zu verknüpfen. Information steht hierbei an erster Stelle. Deswegen ist es für uns auch so wichtig im Informationsaustausch aktiv mitzuwirken.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

sie haben jetzt einen tiefen Einblick in die Geschichte und Arbeit unseres Vereines bekommen. Sie wissen jetzt auch, warum das DUZ durchaus mit Begriffen wie aufbrausende Zeiten und Kampfesmut in Verbindung gebracht werden kann. Ich erzähle Ihnen kein Geheimnis, wenn ich Ihnen jetzt sage, dass die heutige Veranstaltung nicht von allen gewünscht war und es erneut versucht wurde, diese so nicht durchführbar zu machen. Sie sehen ja an unserer Geschichte, dass es durchaus immer wieder Versuche gab, das DUZ von außen für bestimmte Zwecke zu instrumentalisieren. Auch hätte man uns gerne für das Projekt „Demokratisierungsprozesse in der Ukraine“ dabei gehabt. Doch hier wird einfach unterstellt, dass die Ukraine, welche die erste demokratische Verfassung bereits 1708 erließ und ihren Präsidenten, anders als in Deutschland direkt wählt, schlichtweg undemokratisch sei und hier Hilfe von außen nötig wäre.  Doch muss die Ukraine ihren eigenen Weg zu einer Stabilität in Freiheit, Demokratie und einer eigenen wirtschaftlichen Stärke finden. Vieles wurde erreicht. Vieles ist noch zu tun. Dies ist aber von den Ukrainern selber zu tun und nicht von außen. Hätten wir mitgemacht, hätten wir wohl einige Herausforderungen weniger. Wir haben uns aber verweigert und machen eine unabhängige, überparteiliche Arbeit, deren Richtung wir selbständig festlegen.

Sie haben ja gehört wie mannigfaltig die Arbeit des DUZ über die Jahre geworden ist.
Natürlich haben wir auch für 2013 wieder einige Projekte zu den bereits laufenden in Planung:
Großes Thema wird der 80. Jahrestag des Hollodomor werden. Hier müssen wir bereits jetzt mit den Planungen beginnen.
Weiter erwarten wir auch dieses Jahr erneut einen ukrainischen Gastschüler.

Ein Sprachprogramm soll bis zum Sommer mit einer Regensburger Sprachschule aufgebaut werden. Ukrainer sollen das Angebot bekommen hier einen zweiwöchigen Aufenthalt zur Vertiefung der deutschen Sprach-kenntnisse machen zu können. Neben der Sprachenausbildung soll auch ein Freizeitprogramm gestaltet werden. Gespräche hierzu werden im nächsten Monat mit der zuständigen Sprachenschule und einem Reisebüro in Kiew
stattfinden.

Eine Hilfslieferung in die Ukraine ist für den Sommer geplant. Hier sollen speziell Sportgegenstände an Schulen in der Ostukraine gegeben werden.

Ein großes Thema, welches wir gerne noch 2013 angehen würden ist das Thema der Feuerwehren. In bestimmten Gegenden der Ukraine gibt es keine eigene Feuerwehr. Insbesondere ausländische Unternehmen helfen mit ihren Werksfeuerwehren aus. Natürlich wird dieser Umstand dann auch in gewisser Weise für unternehmerische Zwecke ausgenutzt. Hier diese Gegenden in eine gewisse Unabhängigkeit zu bringen, würde die Freiheit der Menschen erhöhen. Zudem wäre es ein Beitrag zum Naturschutz in der Ukraine. Waldbrände sind ein großes besonders in den Sommermonaten.

Ein ähnliches Projekt ist das Projekt der Krankenwagen. Diese sind besonders in dörflichen Gegenden Mangelware. Bei unserem letzten Aufenthalt in der Ukraine wurde uns über einen Fall berichtet, der uns sehr zu denken gab.
In einem kleinen Dorf erlitt ein älterer Herr einen Schlaganfall. Nicht nur, dass die Anfahrt sehr lange dauerte, da der Krankenwagen extra aus der nächsten Stadt anfahren musste, stellte sich heraus, dass der Patient nicht auf der Liege ins Fahrzeug befördert werden konnte. Die Hintertüren waren einfach kaputt und ließen sich nicht öffnen. Der Patient musste in seinem Zustand von der Liege aufstehen und die Beifahrertür zum Einstieg benutzen.

Auch wird das DUZ 2013 die Vorstellung des Investitionsprojekt der ukrainischen Developement Company STS, ein Tochterunternehmen der ATOLL Holding in Deutschland unterstützen. Hierbei geht es um die Errichtung eines ganzjährigen Weltklasse-Resorts am Berg Polonyna Runa in Transkarpatien in der Nähe von Uzhgorod. Mit der Verwirklichung dieses Projektes würden tausende von Arbeitsplätzen entstehen. Die Infrastruktur in der Gegend würde auf westeuropäisches Niveau steigen. Die Ukraine bekäme die Möglichkeit ganzjährig Touristen willkommen heißen zu dürfen und könnte ihnen so ein positives Ukrainebild mit nach Hause geben.


Sie sehen, auch im kommenden Jahr gibt es viel Arbeit für unseren Verein. Arbeit, die wir gerne und mit Freuden erledigen. Auch auf die Herausforderungen und Möglichkeiten 2013 sind wir schon gespannt.

 

(Hinweis: Es gilt das gesprochene Wort)